Was sind Rezyklate?
Rezyklat, recyceltes Plastik, wiederverwerteter Kunststoff - es gibt viele Synonyme für diesen wichtigen Rohstoff! Denn das Recycling von Kunststoffen schont nicht nur natürliche Ressourcen, sondern und trägt auch zur Einsparung klimaschädlicher Treibhausgase bei. Das entlastet und schützt gleichermaßen unsere Umwelt. Helfen Sie mit Kreisläufe zu schließen!
Was sind Rezyklate?
Kunststoff-Rezyklate oder recycelte Kunststoffe sind Sekundärrohstoffe, die beim Recycling von Kunststoffabfällen, die vorher mindestens einmal entsorgt wurden, entstehen. Rezyklate bestehen also aus Kunststoffen, die aus Recycling-Prozessen gewonnen wurden. Diese können einerseits aus Post-Consumer-Abfällen von privaten Haushalten, oder andererseits aus Abfällen von Gewerbetreibenden (Post-Industrial-Abfälle) entstehen. Immer gilt: Ohne Abfälle kein Rezyklat!
Die Kunststoffarten PE (Polyethylen), PP (Polypropylen) oder PET (Polyethylenenterephtalat) lassen sich sehr gut wiederverwerten, da es für sie eigene Recycling-Stoffströme gibt. Die Sammlung erfolgt über Sammelsysteme wie z.B. das duale System – besser bekannt unter gelber Sack/ gelbe Tonne – in denen Verbraucher Verpackungsmaterialien wie Flaschen, Tuben oder andere Kunststoffverpackungen entsorgen.
Durch ein Umdenken im Verpackungsdesign (Design for Recycling) und ein immer stärkeres Bewusstsein und Motivation der Konsumenten können die Mengen an recyclingfähigen Kunststoffen zukünftig noch weiter gesteigert werden.
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Was ist der Unterschied zwischen Post-Consumer-Rezyklat (PCR) und Post-Industrial-Rezyklat (PIR)?
Der Unterschied steckt schon im Namen: Post-Consumer-Rezyklate werden aus Endverbraucherabfall gewonnen – also aus dem Müll von uns allen. Post-Industrial-Rezyklate dagegen basieren auf Kunststoffabfällen, die bei der Verarbeitung von Kunststoffen anfallen, also aus dem Industriemüll von Kunststoffunternehmen. Da Post-Industrial-Rezyklate bei Gewerbetreibenden anfallen, spricht man alternativ auch von Pre-Consumer-Rezyklaten.
Rezyklat ist ein Oberbegriff
Rezyklat ist ein Oberbegriff, der in folgende Rohststoff-Kategorien unterteilt werden kann:
Mahlgut – dieses entsteht durch das Mahlen von Kunststoffabfällen und besteht i.d.R. aus Teilchen mit einer Größe von 2-5 mm. Oft enthält es einen Staubanteil, der in der weiteren Verarbeitung beachtet werden muss.
Regranulat – wird hergestellt indem das Mahlgut aufgeschmolzen wird. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Korngröße ohne Staubanteil, dadurch kann es in der Weiterverarbeitung problemlos wieder eingesetzt werden.
Regenerat – wird ebenso durch einen Schmelzprozess gewonnen. Durch die Beigabe von Zusätzen können jedoch verschiedene Eigenschaften definiert und gemäß den Vorgaben eingestellt werden. Das Regenerat verfügt über eine gleichmäßige Korngrößenverteilung und enthält ebenfalls keinen Staubanteil.
Wie definiert das Kreislaufwirtschaftsgesetz Rezyklate?
Auf europäischer Ebene existiert bisher keine allgemeingültige Definition des Begriffes „Rezyklat“. Um hier mehr Klarheit zu schaffen hat der deutsche Gesetzgeber 2020 den Begriff „Rezyklate“ wie folgt definiert: „sekundäre Rohstoffe, die durch die Verwertung von Abfällen gewonnen worden sind oder bei der Beseitigung von Abfällen anfallen und für die Herstellung von Erzeugnissen geeignet sind.“ (siehe § 3 Abs. 7b) Kreislaufwirtschaftsgesetz.
Wie entstehen Rezyklate?
Ein wichtiger Teil der reibungslosen Aufbereitung von Kunststoffabfällen beginnt bereits bei der Sortierung und Trennung der Abfälle. Die Recyclingindustrie verfügt über moderne Anlagen, die mittels chemischer Unterschiede und sensorischer Technik die einzelnen Kunststoffarten erfasst und voneinander trennt. So können auch frühzeitig Verunreinigungen festgestellt und Fremdstoffe aussortiert werden.
Die Gewinnung von recyceltem Plastik geschieht in einem aus mehreren Schritten bestehenden Produktionsprozesses. Nach der Sammlung werden die Kunststoffprodukte in einem mehrstufigen Prozess möglichst sortenrein voneinander getrennt. Bei der Sortierung von sog. Leichtverpackungen oder anderer Wertstoffgemische kommen in der Regel NIR (Nahinfrarot-Spektroskopie) Kameras zum Einsatz. So kann in Sekundenbruchteilen zwischen den verschiedenen Kunststofffraktionen unterschieden werden, was höchst sortenreine Stoffgruppen zur Folge hat.
Die gut sortierten Materialien werden anschließend zerkleinert, gewaschen, angeschmolzen und ggf. anderweitig aufbereitet. So entstehen marktgerechte Rezyklate, die in neuen Kunststoffprodukten wieder eingesetzt werden können.
Was ist EUCertPlast?
Die European Certification of Plastic Recyclers (EuCertPlast) ist ein 2012 in Kraft getretenes europaweit harmonisiertes Zertifizierungssystem. Es basiert auf der der europäischen Norm EN 15343:2007 für „Kunststoffe. Recycelte Kunststoffe. Rückverfolgbarkeit des Kunststoffrecyclings und Bewertung der Konformität und des Recyclinganteils“ und wurde unter der Leitung der European Plastics Recyclers Association (EuPR) und der European Association of Plastics Recycling und Recovery Organisations (EPRO) entwickelt.
Im Rahmen der Eu-Cert-Plast Zertifizierung stehen insbesondere Rückverfolgbarkeit von Kunststoffmaterialien über den gesamten Recyclingprozess und die gesamte Lieferkette sowie Qualität des Rezyklates selbst im Vordergrund. Das EuCertPlast Zertifikat hat sich als Nachweis eines hohen Recyclingstandards etabliert und wird daher von vielen anderen Organisationen als Nachweis anerkannt. Das bekannte Umweltzeichen „der Blaue Engel“ ist für Produkte aus Recyclingkunststoffen nur dann zu erreichen, wenn der eingesetzten Rohstoff EuCertPlast zertifiziert ist.
Was versteht man unter Kreislaufwirtschaft?
Unsere weltweiten Ressourcen sind begrenzt. Deswegen ist eine Wiederverwertung von Rohstoffen für den Erhalt der endlichen Ressourcen sowie den Schutz von Umwelt und Klima nicht nur erstrebenswert, sondern notwendig.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Prinzip der Nachhaltigkeit und der Gegensatz zur Einbahnstraße unserer „Wegwerfgesellschaft“. Sie baut darauf auf, Rohstoffe, Materialien und Produkte möglichst lange und so oft wie möglich zu nutzen, weiterzugeben oder gegebenenfalls Dinge zu reparieren. Sollte dies nicht machbar sein, sollen Produkte in Ihre Ausgangsmaterialien zerlegt werden können, damit diese wiederum als Rohstoffe für Neues dienen können. Recycling – also die Wiederaufbereitung der Rohstoffe – ist dabei einer der Kernprozesse der Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig ist er der Neustart für einen neuen Rohstoff – so schließt sich der Kreis.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft schont vor allem fossile Ressourcen,
vermeidet Abfall und reduziert die Umweltbelastungen.
Begleiten Sie uns auf unserem Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Mehr zu FKuR, unserem Engagement zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, die „8R“-Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und unserem unendlichen Kreislauf der Biokunststoffe finden sie hier.