Die 8R-Prinzipien: Beispiele, Vorteile und Nutzen

Unser Herz schlägt für die Kreislaufwirtschaft - die 8R-Prinzipien: Beispiele, Vorteile und Nutzen

Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft

Ein zentraler Ansatz der Kreislaufwirtschaft sind die klassischen 3R „Reduce, Reuse, Recycle“. Mit unseren „8R“ haben wir dieses Modell um zusätzliche Dimensionen erweitert. Dieser umfassendere Ansatz spiegelt eine maximal nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaftsweise dar.  Im Fokus stehen insbesondere drei Prinzipien:

  • Produkte einsparen oder klüger nutzen: Refuse – Rethink – Reduce
  • Lebensdauer von Produkten erhöhen: Reuse – Repair
  • Materialien sinnvoll wiederverwerten: Recycle – Rot – Recover

Produkte und Materialien mit der Hilfe der 8R´s im Kreislauf führen

Durch die Umstellung auf eine kreislauforientierte Wirtschaft können wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft für alle leisten. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam an einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Verhaltensweise arbeiten - unsere Vision haben wir in einem einfachen Konzept, den 8R visualisiert.

Die Kreislaufwirtschaft ist somit eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die auf maximale Ressourceneffizienz abzielt und die Umweltauswirkungen minimiert. Nicht nur Unternehmen, auch Verbraucher können durch einen bewussten Konsum und verantwortungsvolles Handeln zur Kreislaufwirtschaft beitragen.

Was unsere 8R konkret bedeuten und wie können sie zur Schaffung einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen können erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Refuse (Ablehnen), because consumers can do without it

Am nachhaltigsten ist es, etwas überhaupt nicht zu kaufen oder zu nutzen. Es geht also  bewusst um den Verzicht auf den Konsum von unnötigen oder umweltschädlichen Produkten. Indem wir bestimmte Produkte ablehnen, können wir unseren ökologischen Fußabdruck bereits deutlich reduzieren. Das Refuse-Prinzip kann aber auch bedeuten, dass der Nutzen oder die Funktion eines Produktes anderweitig erfüllt oder angeboten werden kann (digital statt physisch).

FKuR-Tipp: Synthetische, aus fossilen Rohstoffen gewonnene Kunststoffe können durch biobasierte oder biologisch abbaubare Kunststoffe ersetzt werden!

 

Rethink (Umdenken), because sharing is caring

Dieser Schritt beinhaltet ein grundlegendes Überdenken unserer Konsum- und Produktionsgewohnheiten. Grundlegend zählen zu dieser Strategie Aspekte wie das Mieten von Produkten, Dinge selbst zu machen oder die Lebensdauer von Produkten durch regelmäßige Pflege zu erhöhen. Insbesondere für Unternehmen geht es aber auch darum, bestehende Prozesse zu hinterfragen und alternative, nachhaltigere Lösungen zu finden.
Das Überdenken des gesamten Produktlebenszyklus ist der erste und wichtigste Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft! Es erfordert ein Umdenken im Design, der Produktion, und dem Konsum von Produkten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gestaltung von innovativen, nachhaltigeren Produkt-Designs. Zum Beispiel indem Produkte von Anfang an mit dem Gedanken an ihre Wiederverwendung, Reparierbarkeit und bessere Recyclingfähigkeit konzipiert werden, kann die Lebensdauer verlängert und der ökologische Fußabdruck reduziert werden.

FKuR-Tipp: Nachhaltigkeit beginnt schon beim Rohstoff: Überdenke daher die Materialverwendung grundlegend. Nachwachsende Rohstoffe und Rezyklate bieten großes Potenzial für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Kunststoffprodukten!

Reduce (Reduzieren), because less is more (efficient)

Die Reduce-Strategie hat das Ziel weniger Material einzusetzen und so den Verbrauch von natürlichen Ressourcen zu reduzieren. Zeitgleich soll aber der gleiche Nutzungs- und Funktionsumfang erhalten bleiben. Die Kunststoffindustrie kann zur Reduce-Strategie der Kreislaufwirtschaft beitragen, indem sie vor allem Materialien entwickelt und verwendet, die gut und leicht recycelbar sind und aus nachwachsenden, statt fossilen Rohstoffen bestehen. Auch die Effizienzsteigerung bei der Produktherstellung oder -nutzung durch einen geringeren Verbrauch an Ressourcen / Materialien ist wichtig.

Zusätzliche Maßnahmen zur Reduzierung des Plastikverbrauchs wie z.B. das Entwickeln von Mehrweg- statt Einweg-Kunststoffprodukten oder Effizienzsteigerungen, beispielsweise durch Down-Gauging, können ergriffen werden (Anm: Down-gauging in der Folienindustrie bezieht sich auf den Prozess, bei dem die Dicke einer Folie reduziert wird, ohne die Leistungsfähigkeit oder Funktionalität des Materials zu beeinträchtigen.). Bei allen Reduzierungsanstrengungen muss jedoch auch der Faktor Lebensdauer mitbetrachtet werden. Gehen Materialreduzierungen signifikant zu Lasten der Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit ist dies nicht im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

FKuR-Tipp: Drop-in Biokunststoffen sind ein direkter Ersatz für ihre fossilen Kunststoff-Pendants und können in vorhandenen Produktionsanlagen und Anwendungen verwendet werden.

Reuse (Wiederverwenden) because trash is treasure

Die Reuse Strategie der Kreislaufwirtschaft beinhaltet die Wiederverwendung von Produkten, Materialien und Ressourcen, um Abfall zu minimieren und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Diese Strategie zielt darauf ab, den linearen „Take-Make-Waste“-Ansatz zu durchbrechen, bei dem Ressourcen gewonnen, Produkte hergestellt, genutzt und dann entsorgt werden, und stattdessen einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Produkte und Materialien kontinuierlich wiederverwendet werden. Dafür ist es essenziell, dass Produkte, Materialien und einzelne Komponenten so gestaltet sind, dass sie auch mehrfach verwendet werden können. Definiert man den Reuse-Ansatz sehr weit, kann er auch Maßnahmen anderer R’s (z.B. Repair, Refurbisch und Remanufacture) umfassen. Dazu zählen Maßnahmen wie Reparatur, Wiederaufbereitung, Sharing und Spenden-Modelle, um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und Abfall zu minimieren.

Repair (Reparieren),
because it has in it yet

Viele Produkte werden weggeworfen, obwohl sie grundsätzlich noch funktionstüchtig sind. Hier gilt: Hand anlegen und reparieren was das Zeug hält. Durch Aufbereitung lassen sich defekte oder beschädigte Produkte wiederverwenden. Dies trägt zur Abfallreduzierung und zur Verlängerung der Nutzungsdauer bei.

Oft lassen sich viele Produkte heute aber gar nicht oder nur schwer reparieren bzw. es ist für den Verbraucher schlicht unrentabel. Deshalb muss die Reparaturfähigkeit im Fokus der Produktentwicklung stehen. Eine weitere Möglichkeit ist es, einzelne Komponenten eines ausrangierten Produkts in einem neuen Produkt mit der gleichen Funktion zu verwenden (z.B. das Aufarbeiten von Motoren). Durch technisches Überprüfen, Aktualisieren und Aufarbeiten können aber auch ganze Produkte aufgefrischt und wieder verkauft werden.

Recycle (Recyceln), because trash is treasure

Ziel des Recyclings ist es, die in nicht mehr nutzbaren Produkten oder Produktbestandteilen enthaltenen Rohstoffe zurückzugewinnen. Die Materialien sollen dabei möglichst die gleiche (hohe) Qualität beibehalten und wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es entscheidend, bereits beim Produktdesign zu berücksichtigen, dass die Materialien leicht getrennt und recycelt werden können. Die Sortenreinheit ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Können recycelte Rohstoffe nicht mehr in der gleichen Anwendung eingesetzt werden wie zuvor, spricht man von Down-Cycling. Das Recycling wird, neben der Kompostierung, als favorisierte  Option betrachtet, während „Recover“, also die energetische Verwertung der Stoffe, als letztmögliche Option betrachtet wird, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. So zielt die Kreislaufwirtschaft auf eine maximale Ressourceneffizienz ab.

FKuR-Tipp: Entsprechen die am Markt verfügbaren Rezyklate nicht den von Ihnen gewünschten technischen Eigenschaften?
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Rot (Kompostieren)

Die Kompostierung ist neben dem Recycling eine weitere Entsorgungsoption. Bei der Kompostierung bauen zuerst Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze u. ä., im weiteren Verlauf Klein-Lebewesen wie Würmer, Asseln u. a. die Bestandteile der abgestorbenen Pflanzen zu Mulm, Walderde oder Moder ab. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Verrottung beziehungsweise Vermodern. Diese Biomasse wird in ihre Einzelbestandteile zurückgeführt und steht dann den Pflanzen wieder als Nährstoff zur Verfügung.

Organische Abfälle sollten nicht dem Restmüll zugeführt, sondern kompostiert werden, um wertvolle Nährstoffe zurückzugewinnen und den Boden zu verbessern. Denn Bioabfälle sind für den Boden unverzichtbar: sie beherbergen und ernähren Mikroorganismen, binden Nährstoffe und reduzieren ihre Auswaschung, sie belüften den Boden und fördern seine Durchlässigkeit. Durch die Kompostierung können wir nicht nur die Abfallmenge reduzieren sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten

FKuR-Tipp: Kompostierbare und biologisch abbaubare Kunststoffe sind eine gute Lösung, wenn Kunststoffprodukte darauf ausgelegt sind in der Natur zu verbleiben (z.B. Mulchfolien, Pflanzenclips, Baum- und Verbissschutz).
Als zertifiziert kompostierbarer Abfallbeutel bieten sie zudem eine saubere und hygienische Sammelmöglichkeit für organische Küchenabfälle. Fragen Sie ihren lokalen Entsorger, ob er die Verwendung dieser Beutel zugelassen hat und unterstützen Sie die getrennte Sammlung des Biomülls.

 

Recover (Wiedergewinnen)

Durch die „Recover“-Strategie werden Materialien oder Energiequellen aus Abfällen oder Produkten extrahiert und in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Dies kann beispielsweise durch die Rückgewinnung von Metallen aus Elektronikschrott, die Rückgewinnung von chemischen Bausteinen z.B. aus Kunststoffabfällen (chemisches Recycling) oder die energetische Verwertung nicht wieder aufbereitbarer Abfälle geschehen. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Ressourcen „Material“ und „Energie“, die in Produkten enthalten sind, nach dem Gebrauch zurückzugewinnen und erneut zu nutzen.

FKuR-Tipp: Basieren Kunststoffe auf nachwachsendem statt fossilem Kohlenstoff kann die Freisetzung schädliche Treibhausgasemissionen bei der energetischen Verwertung reduziert werden. 

Die Zukunft des Recycling in der Kreislaufwirtschaft:
warum wiederverwerten wichtig ist

Die Vorteile der Kreislaufwirtschaft sind vielfältig. Durch das Recycling und die Wiederverwendung von Materialien können den vor allem den Verbrauch natürlicher Ressourcen reduzieren und gleichzeitig Abfälle minimieren. Statt Dinge wegzuwerfen, sollen nach dem Grundsatz der Kreislaufwirtschaft Produkte und Materialien durch Reparaturen oder eine langlebige Bauweise möglichst lange genutzt werden. Letztendlich werden defekte oder nicht mehr verwendbare Produkte durch Recycling oder zur Energiegewinnung wieder in den Kreislauf als Rohstoffe zurückgeführt. Auf diese Weise entsteht ein geschlossenes System, das es uns ermöglicht, Rohstoffe nachhaltiger und effizienter zu nutzen. Durch das Recycling können wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Geräte verwendet werden. Dies kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft zugute. Das Recycling von Produkten und Verpackungen spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Realisierung einer Kreislaufwirtschaft.

Wer profitiert wirklich von der Kreislaufwirtschaft?

Tatsächlich profitieren wir alle davon – im Gegensatz zum bisherigen Modell, bei dem die Industrie den größten Nutzen zieht, weil wir alle zu oft und zu viel kaufen und dann schnell wegwerfen. Bei konsequenter Anwendung der Kreislaufwirtschaft sind wir alle auf der Gewinnerseite.

Unser Konsum

Nachhaltige Produkte haben eine längere Lebensdauer, sind leichter zu reparieren und von höherer Qualität oder gesünder. Zudem unterstützen wir damit unsere Region und reduzieren nebenbei CO2-Emissionen durch Transporte.

Unser Klima

Wenn die Wirtschaft keine Überproduktion betreibt, lange Transportwege vermeidet und nachwachsende oder wiederverwertbare Materialien verwendet, können umweltschädliche Emissionen drastisch reduziert und wertvolle Ressourcen geschont werden.

Unsere Umwelt

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen schützt unseren Planeten und sichert künftigen Generationen einen gesunden Lebensraum. Die Abkehr von der Wegwerfmentalität und einem reinen Konsumverhalten bringt die Natur wieder ins Lot.

Entscheiden wir uns bereits beim Kauf für recycelbare Produkte oder für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, trennen unseren Abfall korrekt und konsumieren bewusst, haben wir bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Wir bei FKuR machen`s vor!

Also lasst uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten, unseren Müll zu reduzieren und sinnvoll wiederzuverwerten. Wir bei FKuR machen’s vor! Wenn wir die Produktentwicklung wie eine Schleife durchdenken, von Anfang bis Ende und wieder zurück zum Anfang, lassen sich die Lücken im Kreislauf schließen! Stück für Stück!

zur Case Study Jetzt Ressourcen schonen und auf recycelte Materialien setzen! 

zur Case Study Jetzt auf Biokunststoff setzen!